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Einsamkeit äussert sich als unangenehmes und belastendes Gefühl, bei dem die eigenen sozialen Beziehungen als unzureichend empfunden werden. Dies kann sowohl die Qualität von sozialen Kontakten (z.B. fehlende Vertrauensbeziehungen) als auch die Quantität betreffen (z.B. fehlendes soziales Netz). Das Faktenblatt des Vereins «connect!» fasst die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Definition von Einsamkeit zusammen.

Einsamkeit betrifft nicht nur einzelne Menschen, sondern unsere ganze Gesellschaft. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse zeigen, dass es ein koordiniertes Vorgehen auf mehreren gesellschaftlichen Ebenen braucht, um die soziale Zusammengehörigkeit wirksam zu fördern. Eine Analyse von «connect!» zum internationalen Erfahrungswissen zeigt mit Fokus auf Europa, wie andere Länder dabei vorgehen.

Die unterschiedliche Sozialisierung und gesellschaftliche Prägung von Männern und Frauen haben einen grossen Einfluss auf den Umgang mit psychischen Belastungen wie Stress oder Ängsten – und bleiben in der Gesundheitsversorgung trotzdem häufig unbeachtet.

Die populäre App Tiktok birgt für Jugendliche ein Gefahrenpotential: den jungen Nutzenden werden problematische Inhalte gezeigt. Ausserdem fehlt es an wichtigen Kontrollen. Der aktuelle Podcastbeitrag der Sendung NZZ Akzent zeigt in einem gemachten Selbstexperiment auf, wie schnell man in einen negativen Tiktok-Strudel gerät.

Einsamkeit hat messbare Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Forschende haben Daten von über 42000 Menschen aus der UK-Biobank ausgewertet und Proteine gefunden, die in Zusammenhang mit sozialer Isolation und Einsamkeit stehen. Viele dieser Proteine spielen auch eine Rolle im Immunsystem, z.B. bei Entzündungen. Die Ergebnisse legen nahe, dass Interaktionen mit Freunden und Familie gesund halten: Sie stärken das Immunsystem senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Eine freiwillige Mitarbeiterin vom Angebot «malreden» erzählt im Interview von ihrer Tätigkeit. Etwa drei Stunden pro Woche unterhält sie sich am Telefon mit Personen, die sich einsam fühlen. Gleich wie die Anrufenden bleibt sie in den Gesprächen anonym. Sie ist überzeugt, dass «malreden» für einsame Menschen eine heilsame und wichtige Hilfestellung sein kann und hofft, dass das Angebot die Öffentlichkeit weiter für Einsamkeit im Alter sensibilisiert.

Geschäfte & Vorstösse NCD/Sucht Wintersession (2.-20. Dezemer 2024)

Anfang Februar 2025 fand der Zürcher Präventionstag statt. Die Tagung stellte die Suchtprävention in den Kontext aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen. Es wurde aufgezeigt, wie sich die Konsumformen und Verhaltensweisen wandeln, und was dies für die Präventionsarbeit bedeutet. Ansätze, um junge Menschen und besonders gefährdete Gruppen vor riskantem Suchtmittelkonsum und Verhaltenssüchten zu schützen, wurden diskutiert. Die Präsentationen und Videos können jetzt heruntergeladen werden.

Eine Studie untersuchte, wie Einsamkeit im Übergang zum Ruhestand durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Es zeigt sich, dass gesundheitliche und finanzielle Ressourcen dabei helfen können, Einsamkeit zu vermeiden. Besonders wichtig ist eine stabile Partnerschaft: Menschen in glücklichen Beziehungen fühlen sich seltener einsam. Der geografische Wohnort hat dagegen keinen Einfluss. Die Studie betont, dass es wichtiger ist, wie man lebt, als wo man lebt, um Einsamkeit im Alter zu vermeiden.

Ältere Menschen sind besonders von den Folgen sozialer Isolation betroffen. Diese Studie zeigt, wie Einsamkeit das körperliche und psychische Wohlbefinden beeinträchtigt. Sie erhöht das Risiko für chronische Krankheiten, beeinträchtigt das Immunsystem und führt zu einem erhöhten Suizidrisiko. Soziale Isolation vermindert zudem die Lebensqualität und verkürzt die Lebenserwartung. Eine gute soziale Anbindung kann dagegen die Gesundheit älterer Menschen deutlich verbessern.