Partizipation soll in der Versorgung zur Norm werden
Die Gesundheitsversorgung soll verstärkt partizipativ und auf den gesamten Lebenskontext von Menschen mit einer chronischen Erkrankung ausgerichtet werden. Dabei ist es zentral, dass alle Akteure auf Augenhöhe miteinander kommunizieren. Die Erklärung im Namen der Akteure der Plattform SELF (Selbstmanagement-Förderung) nennt zwölf notwendige Massnahmen, um dieses Ziel umfassend zu erreichen.

Artikeldetails
Die Partizipation von Menschen mit einer nichtübertragbaren Erkrankung, einer Sucht oder einer psychischen Erkrankung ist ein zentrales Qualitätsmerkmal eines zukunftsgerichteten Gesundheitswesens. Es gibt verschiedene gute Gründe, um die Betroffenen stärker einzubeziehen. Zum Beispiel, weil dadurch die Wirksamkeit von Behandlungen erhöht und die Versorgung verbessert wird.
Patientinnen und Patienten sollen eine gleichwertige und selbstbestimmte Rolle in der Beziehung zu den Gesundheitsfachpersonen einnehmen können. Ihre Selbstmanagement-Kompetenzen werden dadurch gestärkt. Sie lernen, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen und so besser mit Krankheiten umzugehen oder deren Entstehung gar zu verhindern. Studien haben ergeben, dass der Austausch zwischen Fachleuten und Betroffenen dann am erfolgreichsten ist, wenn er auf Augenhöhe und partizipativ stattfindet, so wie dies auch das Montreal-Modell als oberstes Ziel anstrebt.
Erklärung mit zwölf Massnahmen
Mit einer Erklärung wollen die Akteure der Plattform SELF erreichen, dass die Partizipation in der Versorgung zur Norm wird. Sie haben zwölf Massnahmen festgehalten, die zu einer nachhaltigen Verankerung der Partizipation im Gesundheitswesen beitragen. Die Initiantinnen und Initianten anerkennen, dass bereits heute eine grosse Bereitschaft vorhanden ist, Betroffene besser einzubinden. Es mangelt jedoch vielfach noch an einem differenzierten Verständnis der Partizipation nach dem Montreal-Modell. Auch ist es nicht immer einfach, das vorhandene Wissen im Arbeitsalltag einzusetzen oder die Grundsätze systematisch in den Arbeitsabläufen zu verankern. Die zwölf Massnahmen sollen dabei unterstützen, den Fokus gezielt zu setzen.
Aus vereinzelten Anstrengungen zur Stärkung des Einbezugs von Betroffenen soll damit eine gemeinsame, breit abgestützte und gut sichtbare Initiative werden. Die Akteure lassen sich durch eine gemeinsame Vision leiten und engagieren sich mit vereinten Kräften und Ressourcen für Massnahmen, welche in ihrem Einflussbereich liegen und kurz- oder mittelfristig realisierbar sind. Die Vision der Akteure ist es, dass bis zum Jahr 2035 den Einbezug von direkt Betroffenen und Angehörigen im Versorgungssystem der Schweiz auf allen Ebenen zur Norm geworden ist.
Die Erklärung ist ein Bekenntnis der beteiligten Institutionen, sich aktiv für die Etablierung von Partizipation einzusetzen. Bereits heute tragen 19 Institutionen die Erklärung mit ihrem Logo. Weitere Interessenten sind jederzeit willkommen.
Im Rahmen der Plattform SELF zur Förderung des Selbstmanagements tauschen sich Akteure aus, vernetzen sich untereinander und entwickeln gemeinsam Grundlagen. Sie alle teilen die Vision, dass der Einbezug von Betroffenen und Angehörigen im Versorgungssystem der Schweiz auf allen Ebenen zur Norm werden soll. Der Einbezug der Betroffenen soll auf der Basis der Montreal-Modells geschehen. Dazu haben sie in einer Erklärung zwölf notwendige Massnahmen formuliert, für welche sie sich engagieren.
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