Standortwahl gezielt nutzen: Chancengleichheit in der Gesundheitsförderung stärken

Die Wahl von Projektstandorten ist entscheidend für die Erreichung benachteiligter Gruppen. Eine Datentabelle unterstützt Fachpersonen dabei, Gemeinden und Quartiere mit besonderem Handlungsbedarf zu identifizieren – für mehr gesundheitliche Chancengleichheit.

Soziale Lage beeinflusst Gesundheit

Gesundheitliche Ungleichheiten in der Bevölkerung sind stark ausgeprägt und verlaufen entlang sozialer Linien. Menschen in benachteiligter sozialer Lage sind häufiger von Krankheiten und Beeinträchtigungen betroffen. Gesundheitsförderung muss daher gezielt dort ansetzen, wo die Belastungen grösser und die Ressourcen geringer sind.

Ein zentrales Erfolgskriterium dabei: der richtige Standort. Projekte sollen in jenen Gemeinden und Quartieren stattfinden, in denen die Zielgruppen leben – oft Menschen mit niedrigem Einkommen, hoher Sozialhilfequote oder Migrationshintergrund.

Datentabelle unterstützt gezielte Planung

Gesundheitsförderung Schweiz stellt dafür eine einfach anwendbare Datentabelle zur Verfügung. Sie enthält soziodemografische und sozioökonomische Indikatoren für alle Schweizer Gemeinden und Postleitzahlen, darunter:

  • Sozialhilfequote

  • Median-Einkommen

  • Bevölkerungsstruktur

  • Gemeindetypologie (ländlich/städtisch)

  • Ausländeranteil

Die Tabelle eignet sich für:

  • die Planung neuer Projekte,

  • die Evaluation bestehender Standorte,

  • die strategische Steuerung kantonaler Programme.

Praxisbezug und Anwendungsbeispiele

Projektverantwortliche können prüfen, ob ihre Standorte tatsächlich die intendierten Zielgruppen erreichen. Evaluator*innen erhalten Hinweise, ob die Verteilung der Standorte zur Projektlogik passt. Auch Kantone können damit erkennen, welche Gemeinden besonders geeignet für zukünftige Projektumsetzungen sind.

Die Anleitung zur Nutzung der Tabelle zeigt Schritt für Schritt, wie relevante Merkmale identifiziert, Standorte miteinander verglichen und Durchschnittswerte berechnet werden – z. B. per Pivot-Tabelle in Excel. So lassen sich Gemeinden mit hohem Handlungsbedarf systematisch auswählen.

Chancengerechtigkeit systematisch fördern

Die Datentabelle ist ein Werkzeug zur Umsetzung des universellen, aber differenzierten Zugangs: Gesundheitsförderung für alle – aber mit besonderem Fokus auf benachteiligte Gruppen. In Kombination mit qualitativen Einschätzungen und partizipativen Ansätzen kann sie helfen, Ungleichheiten wirksam zu reduzieren.

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