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Fachleute und Medien warnen: Die Schweiz steckt mitten in einer «Mental-Health»-Krise. Doch was sagen die Zahlen? Und wie kann die psychiatrische Versorgung mit dem Problem umgehen?

Wer über 60 und körperlich aktiv ist, trinkt mehr Alkohol als «Couch-Potatoes» – Menschen, die lieber auf der Couch sitzen. Dies zeigt eine internationale Studie, bei der auch Proband:innen aus der Schweiz teilnahmen. Doch warum ist das so? Die Forschenden sehen dafür mehrere Gründe: «Menschen, die körperlich aktiver sind, sind möglicherweise auch sozial aktiver, was in unserer Gesellschaft oft mit Alkoholkonsum zusammenhängt.»

Zwischen 2020 und September 2024 haben Tausende von Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren mit dem Umfragetool SPRINT Fragen zu den Themen Alkohol, Cannabis, Vapes und Zigaretten beantwortet. Obwohl diese Ergebnisse nicht repräsentativ für die gesamte Altersgruppe auf Bevölkerungsebene sind, bieten sie dennoch wertvolle Einblicke in die Realität der befragten Jugendlichen.

Die Studie weist auf die Kombination von Alkohol mit Cannabis und/oder anderen Substanzen (z. B. Benzodiazepine oder harte Drogen) bei Schweizer Jugendlichen hin. Die Untersuchung zeigt, dass die formellen Unterstützungs- und Beratungsangebote von den Jugendlichen als wenig einfühlsam und wenig relevant wahrgenommen werden. Deshalb sollten künftige Interventionen unbedingt die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen berücksichtigen und nicht nur darauf abzielen, den Substanzkonsum zu reduzieren.

Über die Auswirkungen einer Änderung der Alkoholsteuerstrukturen ist bisher wenig bekannt. Eine aktuelle Studie hat die Auswirkungen in verschiedenen Modellen für England untersucht und kommt zum Schluss: Alkoholsteuerstrukturen, die auf dem Alkoholgehalt basieren, ermöglichen es der Steuerpolitik, die öffentliche Gesundheit gezielt zu verbessern. Eine Anhebung der Steuersätze für die am niedrigsten besteuerten Biere und Apfelweine, könnte grossen Nutzen für die öffentliche Gesundheit bringen.

2022 litt ein Drittel der Bevölkerung unter Schlafstörungen und 7 von 100 Personen nahmen Medikamente ein, um schlafen zu können. Schlafstörungen beeinflussen den Alltag einer Person massgeblich undbeeinträchtigen insbesondere die Lebensqualität und die Konzentrationsfähigkeit. Sie hängen zudem eng mit der psychischen Gesundheit und Symptomen von Depression und psychischer Belastung zusammen.

Die NCD-Strategie und die Nationale Strategie Sucht wurden von 2022 bis 2024 zusammen evaluiert. Die Evaluation gibt folgende fünf Empfehlungen ab: Strategien in einer befristeten Übergangsphase weiterführen und parallel dazu eine Nachfolgelösung erarbeiten, an übergeordneten Zielen festhalten und Orientierungsrahmen schaffen, Dialog sichern, Verbindliche Schwerpunkte setzen und gesetzliche Rahmenbedingungen anpassen.

Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hat den fünfzehnten Monitoringbericht zur Umsetzung der kantonalen Suchtpolitik veröffentlicht. Die meisten Beratungen erfolgten 2023 wie in den Vorjahren aufgrund eines problematischen Konsums von Alkohol. Die Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel verzeichnen eine hohe Zunahme bei den ambulanten Beratungsfällen aufgrund einer Verhaltenssucht.

Die EKSN liefert der Politik einen Orientierungsrahmen, um psychoaktive Produkte massgeschneidert und risikosensibel zu regulieren.

Das Berichtsjahr 2023 war geprägt von Diskussionen rund um die Sichtbarkeit des Drogenkonsums im öffentlichen Raum. Sucht Schweiz beteiligte sich mit ihrer Expertise an dieser Debatte. Zudem haben die Resultate unserer nationalen Studie zum Wohlbefinden von Jugendlichen aufgerüttelt. Wenn sich Jugendliche psychisch schlechter fühlen, steigt das Risiko für Suchtmittelkonsum oder andere problematische Verhaltensweisen. Sucht Schweiz setzt sich dafür ein, Jugendliche besser zu schützen.