Wie gut gelingt es Menschen in der Schweiz, Gesundheitsinformationen zu verstehen und im Alltag anzuwenden?

In der Schweiz hat jede zweite Person Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen. Dies zeigen die Daten zur Gesundheitskompetenz aus der repräsentativen Befragung «Health Literacy Survey Schweiz 2019–2021». Die laufende Erhebung «Health Literacy Survey 2025–2027», die im Auftrag des BAG durchgeführt wird, zielt darauf ab, zu erkennen, wie sich die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung seit 2020 entwickelt hat und welche Trends sich abzeichnen.

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Wie gut gelingt es Menschen in der Schweiz, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und im Alltag anzuwenden? Diese und weitere Fragen standen im Zentrum des «Health Literacy Survey Schweiz 2019–2021», einer repräsentativen Befragung der erwachsenen Bevölkerung der Schweiz zu ihrer Gesundheitskompetenz. Die Studie wurde vom Careum Zentrum für Gesundheitskompetenz im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) im Jahr 2020 durchgeführt. Gesundheitskompetenz beschreibt dabei die Fähigkeit, gesundheitsrelevante Informationen und Dienstleistungen finden, verstehen, kritisch beurteilen und auf die eigene Lebenssituation anwenden zu können – sowohl für sich selbst als auch für andere.

Die Resultate zeigen ein klares Bild: Knapp die Hälfte der Bevölkerung (49 %) hat Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen und verfügt entsprechen über eine geringe Gesundheitskompetenz. Besonders herausfordernd ist es, Informationen bezüglich ihrer Vertrauenswürdigkeit zu beurteilen. Auch der Umgang mit digitalen Gesundheitsinformationen und die Orientierung im Gesundheitssystem bereiten grosse Schwierigkeiten. Auffallend sind dabei die Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen: Personen mit wenig sozialer Unterstützung sowie finanziellen Schwierigkeiten und geringeren Sprachkenntnissen haben deutlich mehr Mühe mit Gesundheitsinformationen angemessen umzugehen. Gleichzeitig berichten Personen mit geringerer Gesundheitskompetenz häufiger von einem ungesünderen Lebensstil sowie einer schlechteren Gesundheit. Wer hingegen über eine hohe Gesundheitskompetenz verfügt, verhält sich häufiger gesünder, fühlt sich wohler und nutzt das Gesundheitssystem weniger häufig bzw. gezielter.

Weiter wird klar, dass es zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung viel mehr braucht als individuelle Massnahmen. Entscheidend sind insbesondere Rahmenbedingungen, die den Zugang zu verständlichen Informationen erleichtern, die Navigation im Gesundheitssystem vereinfachen und Organisationen und Fachpersonen darin unterstützen, ihre Kommunikation und Dienstleistungen verständlicher und nutzerfreundlicher zu gestalten.

Das Careum Zentrum für Gesundheitskompetenz führt derzeit die erneute Erhebung, den sogenannten «Health Literacy Survey 2025–2027», zusammen mit gfs.bern im Auftrag des BAG durch, um zu erkennen, wie sich die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung seit 2020 entwickelt hat und welche Trends sich abzeichnen. Damit setzt das Zentrum für Gesundheitskompetenz die Arbeit fort, aktuelle Entwicklungen zu erfassen und eine wissenschaftliche Grundlage für gezielte Massnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz in der Schweiz zu schaffen.

Ergebnisse des Health Literacy Survey Schweiz 2019–2021

Aktuelle Daten zur Gesundheitskompetenz in der Schweiz

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