Kanton Freiburg: Lösungen für Sucht im Alter gesucht

Eine vom Kantonsarztamt Freiburg durchgeführte Bestandsaufnahme zeigt, dass 11% der Personen über 65 Jahre, die Spitex beziehen oder in einem Alters- und Pflegeheim wohnen, an einer schweren Sucht leiden. Am häufigsten unter Alkoholabhängigkeit, aber auch unter Tabak- oder Medikamentenabhängigkeit. Auch Menschen, die illegale Drogen konsumieren, werden immer älter und haben besondere Bedürfnisse. Daher hat der Kanton Freiburg einen Aktionsplan mit sieben Massnahmen erstellt.

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Die Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) hat die Ergebnisse einer Studie über Suchtprobleme bei älteren Personen im Kanton Freiburg veröffentlicht. Die Zahlen zeigen, dass 11,6 % der Personen über 65 Jahren, die Spitexleistungen in Anspruch nehmen oder in einem Pflegeheim wohnen, an einer schweren Suchtkrankheit leiden. Nun soll eine Arbeitsgruppe prüfen, welche Massnahmen am besten geeignet sind, um die Früherkennung durch die Spitex und die Gesundheitsnetze zu fördern.

Nicht nur im Kanton Freiburg, sondern in allen Regionen der Schweiz führt der demografische Wandel und auch zunehmende Risikofaktoren im Alter dazu, dass Fachpersonen der stationären und ambulanten Alterspflege und auch Fachpersonen der Suchtberatung mit einer zunehmenden Zahl älterer Klientinnen und Klienten konfrontiert sind. Es gibt in verschiedenen Regionen vielversprechende Projekte, die auf eine Optimierung der Versorgung von älteren Menschen mit einer Suchtgefährdung oder Abhängigkeit fokussieren.

Auf der Plattform Alter und Sucht finden Betroffene und Angehörigen wie auch Fachpersonen einen einfachen Zugang zu nützlichen Informationen, Hilfsangeboten und Praxisinstrumenten. Institutionen und Fachpersonen der Pflege und der medizinischen Grundversorgung erhalten Informationen zur Früherkennung und Behandlung von Abhängigkeiten bei älteren Menschen sowie zu Möglichkeiten zur Kurzintervention. Auch beinhaltet das Angebot eine Sammlung von Praxisleitfäden und Orientierungshilfen, eine Rubrik mit News, aktuellen Publikationen, Fortbildungen und Good-Practice-Beispielen.

Entwickelt wurde die Plattform von Infodrog in Zusammenarbeit mit der Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs ZFPS, Sucht Schweiz und ExpertInnen aus der Medizin, Pflege und Therapie. Das BAG hat sich an der Finanzierung beteiligt. Die Informationen stehen in deutscher, französischer und neu in italienischer Sprache bereit.

Zur Webplattform «Alter und Sucht»
Zu den Praxisinstrumenten
Zur Medienmitteilung der GSD
Radiobeitrag im Regionaljournal Bern Freiburg Wallis (SRF, ab 11:28)
Sieben Massnahmen zur Bekämpfung von Suchtproblemen bei älteren Personen im Kanton Freiburg

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