Veranstaltung: Aktiv in der Suchtpolitik: Grundlagen der politischen Arbeit

Schon Max Weber hat gewusst, dass Politik «ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich» ist. Auch in der Suchtpolitik sind Ausdauer, Leidenschaft und Augenmass gefragt. An die Zielgruppe angepasste und evidenz- und/oder erfahrungsbasierte Argumente müssen häufig wiederholt und in der öffentlichen Debatte platziert werden. Und gerade mit Entscheidungsträger:innen, die sich kaum mit unseren Konzepten anfreunden können – seien das Schadensminderung, Regulierung oder Prävention - gilt es, das Gespräch zu suchen. Suchtpolitischer Fortschritt ist nur möglich, wenn politische Allianzen über fast alle Parteien hinweg geschmiedet werden können. All dies gilt nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch bei kantonalen oder lokalen Fragen wie der Schaffung oder Finanzierung eines Angebots oder der Erarbeitung einer neuen kantonalen Strategie.

Im Fokus der Veranstaltung stehen die Möglichkeiten und Grenzen gelingender Interessenvertretung entlang der Phasen der politischen Entscheidfindung. Im ersten Input werden die Strategie und Instrumente der politischen Arbeit des Fachverbands Sucht anhand von konkreten Fallbeispielen auf nationaler Ebene beleuchtet. Es wird aufgezeigt, welche Methoden die Geschäftsstelle in der politischen Interessenvertretung anwendet, um trotz beschränkter finanzieller und personeller Ressourcen politisch Spuren zu hinterlassen. Im zweiten Input erfahren die Teilnehmenden mehr über die politische Arbeit einer grossen Schweizer Non-Profit-Organisation. Andreas Lustenberger (Bereichsleiter Grundlagen und Politik, Mitglied der Geschäftsleitung) gibt Einblicke in die Strategie und die Grundlagen der politischen Arbeit von Caritas Schweiz. Neben dem Lobbying auf Bundesebene wird Andreas Lustenberger beleuchten, wie Caritas Schweiz auch auf Ebene der Kantone sozialpolitisches Lobbying betreibt. Im dritten Teil tauschen sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen und über die politische Arbeit auf kantonaler und kommunaler Ebene aus. Folgende Fragen stehen im Vordergrund:

• Wie lassen sich die Methoden und Instrumente der politischen Arbeit auf kantonaler und kommunaler Ebene anwenden?
• Welche Beispiele politischer Arbeit auf kantonaler und kommunaler Ebene sind inspirierend?
• Wie verschaffen sich Sucht-Fachstellen und -organisationen trotz bescheidener finanzieller und personeller Ressourcen Gehör?

Für den dritten Programmteil können die Teilnehmenden im Vorfeld der Veranstaltung konkrete Praxisbeispiele politischer Aktivitäten ihrer Organisation per Mail einreichen. Die Praxisbeispiele können Erfolgserlebnisse, geplante politische Aktivitäten oder Arbeiten im Politikbereich umfassen, bei denen die Teilnehmenden anstehen.