Trendstudie: Wachsender Handlungsbedarf der Unternehmen im Bereich Stress und psychische Gesundheit

Die Verbreitung von betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) in der Schweiz bleibt stabil. Rund 71 % der Betriebe mit zehn oder mehr Mitarbeitenden setzen BGM um, bei Betrieben ab 50 Mitarbeitenden sind es sogar 75 %. Dies zeigt das aktuelle Monitoring Verbreitung BGM 2024.

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Die Arbeitswelt unterliegt stetigem Wandel und damit steigen die Herausforderungen für Arbeitnehmende. Hoher Zeitdruck und mangelnde Wertschätzung können das Wohlbefinden der Mitarbeitenden erheblich beeinflussen. BGM kann diesem Trend gezielt entgegenwirken, indem es Strukturen und Prozesse schafft, die die Gesundheit der Mitarbeitenden stärken. Betriebe profitieren langfristig von weniger Absenzen, höherer Produktivität und einer gesteigerten Attraktivität als Arbeitgebende. Die Ergebnisse des aktuellen Monitorings Verbreitung BGM bestätigen diesen Trend: Die Umsetzung von BGM in Betrieben in der Schweiz hat sich seit 2020 auf einem stabilen Niveau gehalten und zeigt im Vergleich zu 2016 tendenziell Fortschritte. Insgesamt engagieren sich über 70 % der Betriebe in der Schweiz aktiv im Bereich BGM, wobei sich 60 % der befragten Unternehmen in Zukunft noch stärker für BGM engagieren wollen.

Herausforderungen und Optimierungspotenziale

Obwohl viele Betriebe BGM bereits umsetzen, bestehen weiterhin Optimierungspotenziale. Nur 22 % der Unternehmen setzen BGM systematisch um, während 49 % BGM mehrheitlich und 26 % ansatzweise realisieren. Besonders in den Bereichen strategische Verankerung, konzeptionelle Grundlagen und Ressourcenausstattung gibt es noch Handlungsbedarf.

Ein zunehmender Fokus liegt auf der Sensibilisierung für Stress und psychische Gesundheit. 51 % der befragten Betriebe sehen hier Investitionsbedarf. Diese Zahl hat seit 2016 kontinuierlich zugenommen und zeigt, dass psychische Gesundheit in der Arbeitswelt immer wichtiger wird.

Kleinunternehmen erstmals im Fokus

Erstmals wurden in der Erhebung 2024 auch Betriebe mit 10 bis 49 Mitarbeitenden einbezogen. Die Ergebnisse zeigen: Kleinunternehmen unterscheiden sich beim Thema BGM insgesamt nicht grundsätzlich von anderen Betrieben. Im Umsetzungsgrad von sowie in den Voraussetzungen und Gründen für BGM sind sie den Betrieben mit 50-99 Mitarbeitenden sehr ähnlich. Diese Unternehmen setzen BGM tendenziell weniger systematisch um, setzen jedoch gezielt auf eine gesundheitsfördernde Betriebs- und Führungskultur. Gleichzeitig sind externe BGM-Angebote in Kleinbetrieben weniger bekannt als in grösseren Unternehmen, was weiteres Sensibilisierungspotenzial aufzeigt.

Prävention zahlt sich aus

Ein nachhaltiges BGM zahlt sich für Unternehmen in mehrfacher Hinsicht aus: Die Investition in gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen kann langfristig die Zahl der Krankheitsfälle reduzieren, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöhen und die Produktivität steigern. Unternehmen, die in BGM investieren, positionieren sich als attraktive Arbeitgebende und sichern sich langfristig wirtschaftliche Vorteile. Da sich bereits heute viele Betriebe im Bereich BGM engagieren und dies auch weiterhin tun wollen, wird es umso wichtiger, diesem Trend zu folgen und das Engagement für BGM aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen – insbesondere, um sich als attraktive Arbeitgebende zu positionieren und dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen.

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