Zielgruppe erreichen

Prävention und Gesundheitsförderung erreichen ausgewählte Bevölkerungsgruppen besser, wenn sich Massnahmen und Botschaften nicht an die Gesamtbevölkerung, sondern an die Gruppe direkt richten. Wer zielgruppenspezifisch kommuniziert und handelt, erreicht mehr. Eine Zielgruppe ist eine Gruppe von Personen mit gemeinsamen Merkmalen, Bedürfnissen und/oder ähnlichen Lebenssituationen. Zielgruppen sind z.B. junge arbeitslose Männer, alleinerziehende Frauen, Berufstätige, oder Betagte in Altersheimen.
Fremdsprachige, armutsbetroffene und bildungsferne Personen sind mit Gesundheitsangeboten oft schwer zu erreichen. Dasselbe gilt für Personen im Freiheitsentzug und psychisch beeinträchtigte oder traumatisierte Personen. Doch auch diese benachteiligten Zielgruppen sollen Zugang zu den Leistungen unseres Gesundheitssystems haben und selbständig ihre Gesundheit und ihre Gesundheitskompetenz verbessern können. Damit dies gelingt, müssen sie in geeigneter Weise angesprochen werden.
In einem ersten Schritt müssen Gesundheitsinformationen und Angebote zur Prävention und Gesundheitsversorgung so ausgestaltet werden, dass sie auch für schwer erreichbare Zielgruppen verständlich und zugänglich sind. Sind solche Informationen und Angebote vorhanden, sollten sie via geeignete Kanäle vermittelt werden. Peer Educators und Fachleute aus dem Gesundheits- und Sozialbereich erreichen benachteiligte Personen besonders gut und gelten als glaubwürdig.
Um Personen zu erreichen, ist ihr Umfeld oder ihr Setting zentral. Settings sind Lebenswelten, in denen sich Personen gemeinsam aufhalten, z.B. die Schule, der Arbeitsplatz, die Gemeinde, oder das Wohnumfeld. Sie beeinflussen die Gesundheit von Individuen und Gruppen. Gesundheitsprobleme entstehen in Wechselwirkungen zwischen den Rahmenbedingungen und der persönlichen Lebensweise. Ziel ist, die Lebenswelten so zu gestalten, dass sie einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben.
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