Chancengleichheit

Chancengleichheit gehört zu den Grundwerten unserer Gesellschaft. Benachteiligung gefährdet den sozialen Zusammenhalt. Auch unser Gesundheitssystem beruht auf dem Prinzip der Offenheit und Solidarität. Es muss den Bedürfnissen aller Bevölkerungsgruppen gerecht werden. Die Massnahmen zur Stärkung der Gesundheit und Gesundheitskompetenz müssen alle erreichen – unabhängig von Sprache, Herkunft, sozialem Status und Bildungsniveau.
Gesundheitliche Chancengleichheit ist in der Schweiz noch nicht erreicht. Die Gesundheit von sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen ist grundsätzlich weniger gut und ihre Lebenserwartung deutlich geringer als die von sozial Bessergestellten. Neben Massnahmen im Gesundheitsbereich können auch Massnahmen im Bildungs- und Sozialbereich zur Verbesserung der Gesundheit und der Gesundheitskompetenz beitragen.
Wenn sich die Gesundheit der Bevölkerung insgesamt verbessern soll, gilt es auf besonders verletzliche Personen zu achten. Bei ihnen können Gesundheitsförderung und Prävention eine besonders gute Wirkung erzielen. Oft erreichen die Massnahmen jedoch genau diejenigen nicht, die erhöhten gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Gesundheitliche Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen lassen sich positiv beeinflussen. Sie sollten deshalb nicht als gegeben akzeptiert werden.
Die Kunst bei der Verwirklichung von Chancengleichheit besteht darin, allen Personen mit ihren individuellen Eigenheiten optimale Möglichkeiten zu bieten, ihr Gesundheitspotenzial zu verwirklichen und ein möglichst hohes Mass an Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Die zentralen Fragen lauten: Erreichen unsere Botschaften und unsere Massnahmen wirklich benachteiligte Bevölkerungsgruppen? Kommt unser Engagement den Schwächsten zugute? Und gelingt uns dies, ohne sie zu stigmatisieren?
Gesundheitliche Chancengleichheit